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Biegespalt

Der Biegespalt beschreibt den Abstand zwischen Stempel und Matrize bei Biegeprozessen. Er ist ein wichtiger Parameter, der die Qualität der Biegung beeinflussen kann. Der Biegespalt definiert den Bereich, in dem das Blech, das gebogen werden soll, platziert wird. Synonyme sind auch Matrizenlichte und Matrizenöffnung.

Welchen Einfluss hat der Biegespalt auf die Biegekraft?

Der Biegespalt kann Einfluss auf die benötigte Biegekraft haben. Bei einem größeren Biegespalt wird mehr Kraftaufwand beim Biegeprozess benötigt. Hier muss mehr Kraftaufwand betrieben werden, da mehr Material über eine große Fläche gebogen werden muss. Ein kleinerer Biegespalt erfordert bei der Umformung folglich weniger Kraft. Das liegt daran, dass bei einem kleineren Spalt weniger Material zu verformen ist. Der Biegespalt und die erforderliche Biegekraft nehmen außerdem Einfluss auf die Biegegeschwindigkeit, die im Produktionsprozess zu berücksichtigen ist.

Wovon ist die Einstellung des Biegespalts abhängig?

Die Einstellung des Biegespalts ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die sowohl das gewünschte Endprodukt, als auch das zu bearbeitende Material betreffen. Hersteller von Biegespalten liefern Empfehlungen zur korrekten Einstellung des Biegespaltes mit. Zudem werden durch vorgegebene Industrienormen weitere Richtlinien hinzugenommen. Auf der Ebene des zu verarbeitenden Bleches sind Materialarten, Materialdicke, der Biegeradius, und die Materialformbarkeit entscheidend. Weitere zu beachtende Einstellungen sind die Art des Biegeprozesses, die Werkzeuggeometrie und einzukalkulierende Federungseffekte. In Zusammenhang mit der Einstellung des Biegespaltes muss auch die Verwendung von Kühl- und Schmierstoffen einkalkuliert werden.

Was sind mögliche Folgen eines nicht korrekt eingestellten Biegespalts?

Ein nicht korrekt eingestellter Biegespalt kann die Qualität des zu biegenden Materials negativ beeinflussen. So führt ein zu groß eingestellter Spalt zu unsauberen Kanten, die beim Biegeprozess entstehen. Ein zu kleiner Biegespalt hingegen erhöht den Werkzeugverschleiß bei Stempel und Matrize. Die präzise Verarbeitung kann durch einen nicht korrekt eingestellten Biegespalt leiden, da hierdurch oft Maßtoleranzen nicht eingehalten werden können.

Wie kann man mit der Einstellung des Biegespalts Federungseffekte vermeiden?

Bei dünnen Blechen kann es sein, dass sich das Material nach dem Biegeprozess in seine ursprüngliche Form zurück bewegt. Diesen Effekt kann man mit der Einstellung des Biegespalts kompensieren. Zunächst muss die Größe des Biegespalts korrekt eingestellt werden. Bei zu Rückfederungseffekten neigenden Blechen und Dicken kann eine Überbiegung durch die Einstellung des Biegespalts hergestellt werden. Diese Überbiegung hat den Hintergrund, dass das Material einen Federungsspielraum hat, der eine Rückfederung egalisiert oder gar verhindert.